Die Kunst, sich selbst zu erkennen: Warum Trigger keine Störung, sondern eine Einladung sind

Juli 22, 2025 | Uncategorized | 0 Kommentare

Hast du dich schon mal gefragt, warum dich manche Aussagen oder Situationen so heftig treffen?
Ein einzelner Satz.
Ein bestimmter Tonfall.
Ein Blick.
Und plötzlich ist da nicht mehr nur die aktuelle Situation – sondern ein ganzes Gefühlspaket:
Hilflosigkeit. Wut. Rückzug. Hass. Scham. Oder dieser Druck im Brustkorb, der kaum erklärbar ist.
Das sind Trigger.
Und sie sind mehr als „zu viel fühlen“.
Sie sind ein Spiegel – für das, was in dir gesehen werden will.

Warum Trigger so tief wirken – und woher sie kommen

Ein Trigger ist keine Überreaktion.
Sondern eine Erinnerung, die dein Körper gespeichert hat.
Oft unbewusst.
Er verweist auf frühere Erfahrungen, in denen du dich nicht gesehen, nicht sicher oder nicht geliebt gefühlt hast.
Dein System speichert diesen Zustand als Gefahr – und schaltet heute wieder auf Alarm, sobald etwas ähnlich wirkt.
Deshalb reagieren wir manchmal „unverhältnismäßig“ – weil da nicht nur die aktuelle Situation eine Reaktion auslöst, sondern die ganze emotionale Vergangenheit mit ihr.

Der Moment der Reaktion ist nicht dein Problem – sondern dein Einstiegspunkt

Wenn du in einer Situation überfordert, verletzt oder zurückgewiesen reagierst, heißt das nicht, dass du „zu empfindlich“ bist.
Es bedeutet:
Ein alter Teil in dir wurde berührt.
Und dieser Teil sucht zwar Aufmerksamkeit – aber vor allem Heilung.
Die Emotion will dich nicht überwältigen – sondern auf etwas Wichtiges hinweisen.
Trigger zeigen dir nicht, dass du falsch bist.
Sie zeigen dir, wo du dich selbst noch übersehen hast.

Human Design: Deine Landkarte für wiederkehrende Trigger

Vielleicht kennst du das:
Es sind immer wieder ähnliche Situationen, die dich aus der Bahn werfen.
Oder bestimmte Menschen.
Oder bestimmte Erwartungen.
Dein Human Design Chart zeigt dir, wo du empfänglich für äußere Einflüsse bist.
Es erklärt, warum bestimmte Themen dich stärker berühren – und was du brauchst, um in dir stabil zu bleiben.
Mit deiner Strategie und inneren Autorität (zwei Kernaspekte im Human Design) kannst du:
Klarer spüren, was wirklich zu dir gehört
Alte Prägungen erkennen
Und Schritt für Schritt lernen, wie du mit Triggern gelassener umgehst

Selbstwahrnehmung statt Selbstkritik

Wenn du getriggert wirst: Halt inne.
Frag dich:
Was genau hat mich getroffen – ein Wort, ein Verhalten, ein Blick?
Welche alten Erfahrungen könnten hier berührt worden sein?
Was braucht dieser Teil in mir gerade – Trost, Schutz, Anerkennung?
Statt dich zu verurteilen, beobachte dich.
Freundlich. Liebevoll. Wach. Mit Neugier.
Ein Tagebuch, ein bewusster Atemzug, ein achtsamer Moment – das reicht oft schon, um die Reaktion zu entladen.
Nicht wegzudrücken. Sondern bewusst zu begleiten.
Nimm dir Zeit, niederzuschreiben, was gerade passiert ist, unzensiert und ungeschönt.
Oder nimm eine Sprachmemo auf, in der du alles ruaslässt, was gerade hochkommt.

Körperarbeit & Emotionen: Warum Verstehen allein nicht reicht

In meiner Arbeit nutze ich unter anderem EFT (Emotional Freedom Techniques).
Weil Trigger nicht nur im Kopf entstehen – sondern im Körper gespeichert sind.
Emotionen wollen gefühlt, bewegt, verstoffwechselt werden.
Sonst bleiben sie als Spannung im System – und machen uns überempfindlich, ausgeliefert oder erschöpft.
Mit bewusster Selbstzuwendung und Regulation hilfst du deinem Nervensystem, sich neu zu organisieren.

Selbstverantwortung ≠ Schuld

Verantwortung für deine Reaktion zu übernehmen, bedeutet nicht, dass du Schuld trägst.
Sondern dass du frei wirst:
frei, nicht mehr in Mustern zu hängen
frei, neue Reaktionen zu wählen
frei, tiefer mit dir in Verbindung zu kommen
Je besser du dich verstehst, desto leichter wird es, auch andere zu verstehen – ohne dich selbst zu verlieren.

Empathie beginnt bei dir

Empathie bedeutet nicht: Verständnis für alles.
Sondern: Mitgefühl mit dir selbst – und mit anderen, ohne dich selbst zu übergehen
oder dich schuldig zu fühlen.
Frage dich:
Wann konnte ich mich selbst zuletzt liebevoll begleiten, statt mich zu bewerten?
Wann habe ich Verständnis für jemanden gehabt, ohne mich selbst nicht gut genug oder schuldig zu fühlen?
Diese Fragen öffnen Raum für echte Verbindung.
Nicht nur mit anderen – sondern mit dir.

Fazit

Trigger sind kein Fehler.
Sie sind ein Tor zu dir selbst.
Wenn du beginnst, sie ernst zu nehmen – ohne Drama, ohne Urteil – beginnt echte Veränderung.
Nicht, weil du dich „verbessert“ – sondern weil du dich selbst endlich siehst.

Impuls zum Mitnehmen

Gibt es einen Trigger, den du in den nächsten Tagen bewusst beobachten möchtest?
Was würde dein inneres Kind in solchen Momenten brauchen?
Und bist du bereit, ihm heute zu geben, was es damals vermisst hat?
Notiere dir in einem unbelasteten Moment, alternative Reaktionsmöglichkeiten.

💬 Austausch & Begleitung

Du musst da nicht allein durch.
Wenn du das Thema tiefer erforschen willst, begleite ich dich gern.
Mit Human Design, EFT und einem Blick, der dich wirklich sieht.